Physiologische Messwerte
Trainingszustand
Der Trainingszustand bietet einen Überblick über deine langfristigeren Trainingsgewohnheiten. Auf diese Weise erhältst du hilfreiche Einblicke in den tatsächlichen Nutzen deines Trainings.
Die Berechnung wird von Firstbeat bereitgestellt und nutzt mehrere Dimensionen deiner individuellen Physiologie. Sie bezieht Änderungen des Fitnesslevels (VO2max), die aktuelle Trainingsbelastung (7 Tage) sowie Veränderungen der Trainingsbelastung ein, damit du bessere Entscheidungen bezüglich deines Trainings treffen kannst.
Einfach ausgedrückt: Wenn du mit dem Training aufhörst, verschlechtert sich dein Fitnesslevel. Abhängig von deiner vorherigen Trainingsbelastung, kann eine Unterbrechung der normalen Trainingsroutinen jedoch zu einem besseren Fitnesslevel führen. Dementsprechend wird davon ausgegangen, dass ein regelmäßiges hartes Training dein Fitnesslevel verbessert. Aber Vorsicht! Wenn du zu oft zu hart trainierst, nimmt dein Fitnesslevel aufgrund der Überbelastung ab.
Hier ist ein Beispiel, wie dies funktioniert. Angenommen, du hast einige Wochen lang regelmäßig trainiert und hast deinen Trainingszustand abgesehen von normalen, geringfügigen Höhen und Tiefen trotzdem verbessert. Dieser Trend wird automatisch identifiziert und dein aktuelles Training wird als “Formaufbau” eingestuft. Allerdings könntest du auch sehr hart trainieren, jedoch feststellen, dass dein Trainingszustand abnimmt. In diesem Fall würde dein Training als “Überbelastung” eingestuft werden und dir würde empfohlen werden, zusätzliche Erholungszeiten einzulegen.
Die anerkannten Trainingszustände sind im Folgenden aufgeführt.
Höchstform – Du bist ausgezeichnet auf Wettkämpfe vorbereitet. Die vor Kurzem reduzierte Trainingsbelastung ermöglicht es deinem Körper, sich zu erholen und ein vorheriges Training auszugleichen. Dieser optimale Zustand kann nur für eine kurze Zeit aufrechterhalten werden.
Formaufbau – Mach weiter so. Die Trainingsbelastung trägt zur Verbesserung deines Trainingszustands bei. Es ist wichtig, dass du Erholungszeiten in das Training einbaust, um dein Fitnesslevel beizubehalten.
Formerhalt – Die aktuelle Trainingsbelastung ist ausreichend, um dein Fitnesslevel beizubehalten. Wenn du dich verbessern möchtest, ergänze dein Training durch andere Aktivitäten oder steigere das Trainingsvolumen.
Erholung – Die geringere Trainingsbelastung ermöglicht es deinem Körper, sich zu erholen. Dies ist sehr wichtig, wenn du über einen längeren Zeitraum hart trainierst. Erhöhe die Trainingsbelastung wieder, wenn du dich dazu bereit fühlst.
Unproduktiv – Deine Trainingsbelastung ist gut, allerdings verschlechtert sich dein Fitnesslevel. Eventuell erholt sich dein Körper nur schwer. Achte auf deinen allgemeinen Gesundheitszustand, einschließlich Stress, Ernährung und Erholung.
Formverlust – Seit mindestens einer Woche trainierst du deutlich weniger als normal. Dies wirkt sich auf deine Leistung aus. Versuche, die Trainingsbelastung zu erhöhen, um Verbesserungen festzustellen.
Überbelastung – Die Trainingsbelastung ist sehr hoch und ist kontraproduktiv geworden. Dein Körper muss sich erholen. Gib dir Zeit zum Erholen, indem du ein leichteres Training in deinen Trainingsplan aufnimmst.
Kein Zustand – In der Regel ist ein Trainingsprotokoll von ein oder zwei Wochen erforderlich, darunter kürzliche Aktivitäten mit VO2max-Berechnungen, um den Trainingszustand zu berechnen.
VO2max
Die VO2max ist der wichtigste Messwert für die kardiorespiratorische Fitness und die aerobe Leistungsfähigkeit. Die Fähigkeit, den aktuellen Fitnesslevel anzuzeigen und langfristig Veränderungen zu verfolgen, eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Du kannst dir angemessene Ziele setzen, deinen Fortschritt auswerten und die Effektivität deines Trainings ermitteln. Außerdem kann dir der Messwert die erforderliche Motivation liefern, um weiterzumachen und deine Ziele zu erreichen.
Die in den Garmin-Fahrradcomputer integrierte Firstbeat-Analyse-Engine berechnet zuverlässig die VO2max. Dazu werden während der Tour aussagekräftige Leistungsdaten identifiziert, analysiert und interpretiert. Deine erzeugte Leistung wird dazu in Beziehung gesetzt, wie hart dein Körper arbeiten muss, um die Leistung zu erbringen. Größtenteils ist das Verhältnis zwischen der inneren und äußeren Belastung (Intensität der Anstrengung im Gegensatz zu den vom Leistungsmesser aufgezeichneten Watt-Werten) linear und stabil. Zum Erzeugen von mehr Kraft muss der Körper härter arbeiten.
Intelligente Analysefunktionen erkennen gute Daten. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass nur die aussagekräftigsten Teile der Leistung zur Bewertung des Fitnesslevels herangezogen werden. In der Praxis bedeutet dies, dass du dir keine Gedanken darüber machen musst, wenn du schneller oder langsamer wirst, Anstiege oder Abstiege bewältigst oder an Kreuzungen anhältst. Erledige einfach dein Warm up und das Ausfahren und absolviere den Rest der Tour ganz normal, ohne spezielle Protokolle für Fitnesstests.
Der aus der VO2max berechnete Fitnesslevel liefert zusammen mit Informationen aus dem Aktivitätenprotokoll wertvolle Einblicke zum Personalisieren des Training Effect-Feedbacks, zum Berechnen der Erholungszeit, zum Definieren optimaler Bereiche für die wöchentliche Trainingsbelastung und zum Ermitteln des aktuellen Trainingszustands.
Es gibt jedoch bestimmte Umgebungen, in denen dein Körper härter als normal arbeiten muss, um durchzuhalten und dieselbe Leistungsabgabe beizubehalten. Als gute Beispiele hierfür zählen Touren bei heißem und schwülem Wetter oder in großen Höhen. Eine Reihe der letzten Garmin-Geräte können eine oder mehrere dieser Situationen automatisch erkennen und die daraus entstehenden Auswirkungen in die Leistungsdaten einbeziehen.
Diese Daten zeigen dir zum einen, wie gut sich dein Körper an die Umgebung anpasst. Zum anderen wird auch die Zuverlässigkeit der anderen Messwerte erhöht, da der Einfluss der Umgebung auf deine Leistung erkannt und in Betracht gezogen wird. Das Feedback in einer zunehmenden Anzahl schwieriger Umgebungen wird dadurch bedeutungsvoller.
Dies umfasst beispielsweise das Feedback der Trainingszustand-Datenseite. Dabei werden Änderungen der VO2max angesichts deiner aktuellen Trainingsbelastung und deines Aktivitätenprotokolls interpretiert. Falls die Auswirkungen eines unebenen Geländes oder einer messbaren Abnahme der aeroben Leistung aufgrund der Höhe oder aufgrund höherer Temperaturen als normal nicht einbezogen werden, könnte der Trainingszustand irrtümlicherweise als “Unproduktiv” oder “Überbelastung” identifiziert werden.
Wie lange dauert die Akklimatisierung an Hitze und Luftfeuchtigkeit?
Wie schnell sich dein Körper an höhere Temperaturen akklimatisiert, ist von mehreren Faktoren abhängig. Einer der wichtigsten Faktoren ist der Unterschied zwischen den Bedingungen, an die du dich akklimatisierst, und deiner normalen Umgebung. Je größer der Unterschied, desto länger dauert es, sich anzupassen.
Ein weiterer Faktor ist die Häufigkeit und die Dauer der Trainings sowie die Zeit, die du in der neuen Umgebung im Freien verbringst. Der Akklimatisierungsvorgang beginnt, wenn du der Umgebung direkt ausgesetzt bist.
Ergebnisse zeigen, dass schon in ein bis zwei Wochen die notwendige Anpassung erfolgen kann, wenn sich jemand über einen längeren Zeitraum täglich im Freien bei schwierigen Wetterbedingungen aufhält. Sportler mit einer höheren VO2max passen sich in der Regel schneller an schwierige Wetterbedingungen an, sodass sich die Akklimatisierungsphase mitunter auf die Hälfte reduzieren kann.
Physiologische Anpassungen aufgrund der Akklimatisierung
- Verstärktes Schwitzen
- Verbesserte Durchblutung
- Verbesserte kardiovaskuläre Stabilität (Fähigkeit, den Blutdruck und das Herzzeitvolumen aufrechtzuhalten)
- Besserer Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt
- Verlangsamter Stoffwechsel
Erholungszeit
Wenn du deinem Körper die Möglichkeit gibst, sich gut zu erholen, ziehst du den größten Nutzen aus deinem Training. Außerdem reduziert sich dadurch die Verletzungsgefahr und es kommt nicht zu den lang anhaltenden Folgen des Übertrainingssyndroms.
Die Erholungszeit ist ein Countdown-Timer, der angibt, wann du voraussichtlich vollständig erholt bist und wieder effizient trainieren kannst. Dieser Countdown-Timer wird am Ende jeder Aktivität aktualisiert. Die Zeit, die dem Erholungstimer hinzugefügt wird, basiert auf einer Analyse der Dauer und Intensität der aufgezeichneten Aktivität, wobei diese Analyse unter Einbeziehung deines aktuellen Fitnesslevels und des Aktivitätenprotokolls interpretiert wird.
Auch die Zeit, die zu Beginn einer neuen Aktivität evtl. noch vom Countdown-Timer verbleibt, wird berücksichtigt.
In der Regel ist bei einer ähnlichen Leistung eine ähnliche Erholungszeit erforderlich. Gelegentlich kann die Erholung jedoch länger als normal dauern. Ungewöhnlich harte Trainings oder Wettkampfleistungen sind ein gutes Beispiel hierfür. Ein weiteres Beispiel ist ein plötzlicher Anstieg der 7-Tage-Trainingsbelastung im Vergleich zur normalen Belastung. Ein schneller Anstieg der Trainingsbelastung in einer kurzen Zeit kann zu einer Restmüdigkeit führen und gleichzeitig das Verletzungsrisiko erhöhen und die Erholungszeit verlängern.
Bezüglich der Erholungszeit wird oft irrtümlicherweise angenommen, dass eine vollständige Erholung empfohlen wird, bis der Countdown Null erreicht hat. Stattdessen soll die Erholungszeit aber angeben, wie lange es dauert, bis du dich voraussichtlich wieder ausreichend für ein hartes Training erholt hast. Oft ist es in Ordnung, eine lockere Radfahr- oder Laufeinheit durchzuführen, obwohl die Erholungszeit darauf hindeutet, dass noch einige Zeit bis zur vollständigen Erholung verbleibt. Dies kann sogar nützlich sein.
Die gewöhnlich nach einem Training vorgeschriebene Erholungszeit wird jetzt basierend auf neuen Einblicken angepasst, die durch Daten für Training Effect und Trainingsbelastung gewonnen wurden.
Trainingsbelastung
Was ist die Trainingsbelastung?
Die Trainingsbelastung wird basierend auf der EPOC berechnet und hilft dir dabei, die kombinierte Anstrengung aller Aktivitäten zu analysieren, bei denen die Herzfrequenz aufgezeichnet wurde. Der Edge-Radcomputer, die Uhr und die Online-Fitness-Community Garmin Connect™ zeigen die Trainingsbelastung für jede Aktivität (bei neueren Geräten) und eine 7-Tage-Übersicht an, damit du die sofortige Auswirkung jeder Aktivität sowie die aktuelle Gesamttrainingsbelastung der letzten Woche sehen kannst. Die langfristige (vier Wochen) Trainingsbelastung ist ein weiterer Messwert für die Belastung und wird intern für die Berechnung anderer Funktionen wie Trainingszustand und Trainingsbelastungsfokus verwendet.
EPOC steht für Excess post-exercise Oxygen Consumption und beschreibt die Sauerstoffmehraufnahme nach Belastungsende. Sie ermöglicht es uns zu messen, wie sich körperliche Aktivitäten auf deinen Körper auswirken und zwar in Bezug darauf, wie viel Aufwand der Körper erbringen muss, um sich nach einer Aktivität zu erholen und anzupassen. Dein Körper erbringt diesen Aufwand, um das als Homöostase bezeichnete dynamische Gleichgewicht wieder herzustellen.
Die Sauerstoffaufnahme ist ein indirektes Anzeichen für die Energie, die der Körper verbraucht, um sich zu regenerieren und auf die nächste Herausforderung vorzubereiten. Durch die Messung der zusätzlichen Sauerstoffmenge, die der Körper nach einem Training im Vergleich zum Normalzustand verbraucht, können sich Physiologen und Sportwissenschaftler ein klares Bild von der Wirkung einer Aktivität verschaffen.
Die in den Edge oder in die Uhr integrierte Firstbeat-Analyse-Engine berechnet zuverlässig in Echtzeit die EPOC. Dazu werden zunächst die Herzfrequenzdaten analysiert. Anschließend wird eine fortschrittliche mathematische Modellierung und maschinelles Lernen angewendet.
Trainingsbelastungsfokus
Bei Einheiten mit kompatiblen Geräten wird deine Leistung in Echtzeit analysiert, um die physiologischen Auswirkungen der Aktivität offenzulegen und die zugrunde liegende Anstrengung zu verstehen, die zu diesen Auswirkungen führt. Dafür muss verstanden werden, wie unterschiedliche Intensitäten und Veränderungen der Intensität zu Anpassungen im Körper führen und diese Anpassungen auslösen.
Anaerobe Trainingsbelastung (lila): Die Zahl in der ersten Zeile und die dazugehörige Farbleiste geben an, welcher Anteil der Trainingsbelastung in den letzten vier Wochen auf anaerobe Aktivitäten zurückzuführen war. Zur Steigerung der anaeroben Trainingsbelastung musst du Aktivitäten ausüben, bei denen deine Herzfrequenz schnell ansteigt. Dabei handelt es sich in der Regel um Anstrengungen mit hoher Intensität, die jeweils mehrere Sekunden bis zu zwei Minuten beibehalten werden. Zwischen diesen Anstrengungen liegen Erholungsintervalle mit niedriger bis mäßiger Intensität, bei denen die Herzfrequenz sinkt. Nimm HIIT-Trainings in dein Programm auf, um sicherzustellen, dass ein ausreichender Anteil der Trainingsbelastung auf anaerobe Aktivitäten fällt.
- Beispiel: Intervalltrainings
Hohe aerobe Trainingsbelastung (orange): Die Zahl in der mittleren Zeile und die dazugehörige Farbleiste geben an, welcher Anteil der Trainingsbelastung in den letzten vier Wochen auf Aktivitäten mit anhaltend mäßig hoher bis hoher Intensität zurückzuführen war. Diese Belastung ist das Ergebnis von Anstrengungen, bei denen die Herzfrequenz deutlich erhöht war und bei denen diese hohe Intensitätsstufe mehrere Minuten und in einigen Fällen sogar mehr als 30 Minuten lang beibehalten wurde.
- Beispiel: Tempo-Einheiten
Niedrige aerobe Trainingsbelastung (hellblau): Die Zahl in der unteren Zeile und die dazugehörige Farbleiste geben an, welcher Anteil der Trainingsbelastung in den letzten vier Wochen auf Aktivitäten mit anhaltend niedriger Intensität zurückzuführen war. Dieser Anteil der Trainingsbelastung ist das Ergebnis von Anstrengungen mit einer Pace, bei denen eine Unterhaltung möglich ist. Du trainierst also, kannst aber weiterhin sprechen und eine Unterhaltung führen.
- Beispiel: Lange Ausfahrten
Optimierte Anwendung des Trainingsbelastungsfokus
Die Datenseite für den Trainingsbelastungsfokus bietet nicht nur eine grafische Darstellung der Verteilung der Trainingsbelastung in den drei wichtigen Intensitätskategorien, sondern auch qualitatives Feedback.
- Zu gering: Dir fehlen Aktivitäten in einer der Trainingsintensitätskategorien.
- Ausgewogen: Das Training ist gut auf die unterschiedlichen Intensitätsstufen verteilt.
- Fokus: Die Trainingsvielfalt ist einigermaßen gut strukturiert, konzentriert sich jedoch besonders auf einen Bereich.
Zusätzlich zu den drei oben genannten Kategorien von Feedback für den Belastungsfokus kannst du auch Feedback erhalten, ob deine Gesamt-Trainingsbelastung zu niedrig (“Unter Zielen”) oder zu hoch (“Über Zielen”) ist.
Bei der Arbeit, die du in das Erreichen einer ausgewogenen Trainingsbelastung investiert, geht es vor allem um das Grundsätzliche. Es geht darum, eine solide Grundlage zu schaffen, auf der du aufbauen kannst. Ist deine Grundlage ausgewogen, erhältst du das notwendige Vertrauen, um dich auf die Teile der Vorbereitung zu konzentrieren, die dir den Vorteil verschaffen, um bei deiner gewählten Herausforderung erfolgreich zu sein.
Eine solide Grundlage dank ausgewogenem Training
Wenn die Trainingsbelastung sowohl optimal als auch ausgewogen ist, bist du aktiv genug, um deinen Fitnesslevel beizubehalten und allmählich zu verbessern. Außerdem ist die Kombination deiner Aktivitäten vielfältig genug, um eine solide Grundlage für zukünftige Verbesserungen zu schaffen. Bei deinen Aktivitäten verbringst du also ausreichend Zeit mit aeroben Aktivitäten mit hoher und niedriger Intensität sowie mit dynamischen Aktivitäten, um deine explosive Leistungsfähigkeit zu steigern.
Mit Fokus zum Ziel
Alle Sportler wissen, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Vorbereitung liegt. Damit du erfolgreich sein kannst, musst du die einmaligen Anforderungen der Herausforderung, der du dich stellst, erkennen und dich darauf vorbereiten. Ist deine Grundlage ausgewogen, kannst du damit beginnen, den Fokus deiner Trainingsbelastungskombination auf das Leistungsprofil auszurichten, das deinen Ambitionen oder der Phase deines Periodisierungsplans entspricht.
Wenn du durch den Trainingsbelastungsfokus bestätigst, dass dein Training richtig ausgerichtet ist, weißt du, dass du auf dem richtigen Weg bist. Werden diese Daten richtig verstanden und genutzt, können sie in einen persönlichen Plan umgewandelt werden, um deine Ziele zu erreichen und bei einer großen Vielfalt von Aktivitäten hohe Leistungen zu erbringen. Du kannst einen Trainingsmangel in einem oder mehreren Bereichen einfach erkennen. Nachdem du eine solide Grundlage hast, ist alles möglich, wenn du sicherstellst, dass die Kombination deiner Trainingsaktivitäten mit den spezifischen, realen Anforderungen der Herausforderung übereinstimmt, die du angehen möchtest.
Trainingsbelastung: Training Effect (Hauptnutzen der Einheit)
Bei neueren kompatiblen Produkten siehst du sofort nach dem Speichern der Aktivität, wie sich dein Radfahr- oder Lauftraining auf den Trainingsbelastungsfokus auswirkt. Ein neuer, farbcodierter Hinweis in der Training Effect-Übersicht weist auf den Hauptnutzen der soeben abgeschlossenen Aktivität hin sowie darauf, worauf sie sich voraussichtlich am meisten auswirken wird.
Die Farbcodierung des Hintergrunds dieser Hinweise (lila, orange und hellblau) entspricht den Farben der Leisten für den Trainingsbelastungsfokus (anaerob, hoch aerob, niedrig aerob). Wenn sich eine aufgezeichnete Aktivität nicht bedeutend auf eine der Intensitätskategorien auswirkt oder nicht identifiziert werden kann, ist der Hintergrund grau und es wird keine Beschreibung angezeigt.
Tägliche Trainingsvorschläge
Auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Im Hinblick auf deine übergreifenden Fitness- und Leistungsziele ist es ebenso: Was du heute tust, ist wichtig. Die Funktion für tägliche Trainingsvorschläge ist auf bestimmten Garmin-GPS-Uhren und -Fahrradcomputern verfügbar. Sie kombiniert die neuesten Erkenntnisse aus der Sportwissenschaft mit vom Gerät erfassten Daten zu Fitness, Aktivitäten und Lifestyle, um eine wichtige Frage zu beantworten: Was sollte ich heute tun?
Das Ziel dieser Trainingsvorschläge liegt im Großen und Ganzen darin, dir beim Verbessern deines Fitnesslevels (VO2max) zu helfen, der die aerobe Leistungsfähigkeit bestimmt. Wenn du regelmäßig Trainingsvorschläge übernimmst, kannst du mit einem vielfältigen Trainingseinsatz, der ideal für deine Entwicklung ausgeglichen ist, eine optimale Trainingsbelastung erzielen.
Die Funktion ist für das Lauf- und Radfahrtraining verfügbar. Bitte beachte, dass Radfahrtrainings leistungsbasiert sind und dass daher ein kompatibler Leistungsmesser erforderlich ist.
Jedes vorgeschlagene Training soll eine angemessene Herausforderung darstellen und gleichzeitig ein bestimmtes Bedürfnis erfüllen oder einen bestimmten Aspekt der Leistung optimieren. Die aktuelle Trainingsbelastung, der Belastungsfokus, die Erholungszeit, Schlafdaten und das Profil kürzlich absolvierter Trainings werden in die Trainingsvorschläge einbezogen.
An einigen Tagen liegt der Schwerpunkt der Trainingsvorschläge auf dem Aufbau deiner Grundlagenausdauer oder darauf, die Erholung zu erleichtern. An anderen Tagen liegt der Schwerpunkt auf dem Ausbau der maximalen aeroben Leistungsfähigkeit, der Fähigkeit, Aktivitäten mit hoher Intensität zu absolvieren, dynamische Intervalle durchzuführen und zu wiederholen oder auf der Geschwindigkeit. Dank Echtzeitanweisungen während der Aktivität weißt du, wann du die Intensität erhöhen solltest und wann es Zeit ist, etwas langsamer zu werden. Dies kann besonders bei Aktivitäten mit einer niedrigeren Intensität hilfreich sein, wenn es einfach ist, über das Ziel hinauszuschießen.
Wie bei allen guten Trainingsprogrammen sind Beständigkeit und Vielfältigkeit entscheidend für den Erfolg. Diese Elemente sind in das System der Trainingsvorschläge integriert. Wenn du regelmäßig vorgeschlagene Trainings absolvierst, verzeichnest du Fortschritte. Langfristig wirst du bemerken, dass einige Trainingswochen leichter sind und einige schwerer. Einige liegen dazwischen. Diese Muster entsprechen etablierten Methoden für die Trainingsperiodisierung, die von den besten Sportwissenschaftlern und Sportphysiologen eingesetzt werden.
Wenn du einem speziellen Trainingsplan mit geplanten Trainings folgt, der auf ein bestimmtes Event oder eine bestimmte Disziplin ausgerichtet ist und von Garmin Connect oder einem Drittanbieter stammt, haben die Trainingseinheiten des Trainingsplans Vorrang vor den täglichen Trainingsvorschlägen. Du findest die Trainingsvorschläge weiterhin im Trainingsmenü, allerdings gelten die regulären Trainingsaufforderungen für den Trainingsplan.
Leistungsbezogene anaerobe Schwelle (FTP)
Die leistungsbezogene anaerobe Schwelle (FTP) ist die maximale Leistungsabgabe, die du 1 Stunde lang beibehalten kannst. Die FTP-Berechnung bildet die Grundlage für deine persönlichen Leistungsbereiche und für die meisten leistungsbasierten Trainingspläne.
Der Edge 1030 kann die leistungsbezogene anaerobe Schwelle ermitteln. Dies erfolgt entweder durch ein Training mit Anleitung oder automatisch bei einem normalen Radfahrtraining. Durch die Erfassung von Herzfrequenzdaten bei verschiedenen Leistungsabgaben berechnet das Gerät die Schwelle im Hinblick auf die Leistungsabgabe. Die FTP-Berechnung verbessert sich mit der Zeit, während das Gerät deinen allgemeinen Fitnesslevel ermittelt. Der Edge 1030 zeigt die FTP außerdem als Wert in Watt/kg in Relation zu deinem Gewicht an sowie in einer Regenbogenanzeige. Auf diese Weise kannst du schnell dein eigenes Verhältnis von Leistung und Gewicht mit dem anderer Radfahrer unterschiedlicher Statur vergleichen.
Der Edge 1030 hat zwei Möglichkeiten für die Berechnung der FTP:
Test:
- Unter Verwendung von Herzfrequenz- und Leistungsdaten und unter Anleitung des Edge absolvierst du zunächst ein Warm up. Danach wird die angestrebte Leistung in Abständen von 3 bis 4 Minuten über einen Zeitraum von 15 bis 20 Minuten allmählich erhöht.
- Basierend auf der Entwicklung der Herzfrequenz angesichts der gesteigerten Leistungserbringung berechnet der Edge den FTP-Wert.
- Du kannst diesen Wert annehmen oder ablehnen. Wenn du den Wert annimmst, werden deine Leistungsbereiche automatisch basierend auf dem neuen Wert neu berechnet.
- Dieser Test sollte auf einer Straße mit einer gleichbleibenden Steigung oder auf einem Indoor Trainer durchgeführt werden.
Automatische FTP-Ermittlung:
- Wenn du einen persönlichen Rekord für die durchschnittliche Leistung über 20 Minuten erreichst und wenn 95 % dieses Wertes über der aktuellen FTP-Berechnung liegen, wirst du aufgefordert, einen neuen FTP-Wert zu akzeptieren.
- Du hast erneut die Möglichkeit, diesen Wert anzunehmen oder abzulehnen.
Training Effect
Aufgrund der Funktionsweise unseres Körpers wird durch die Art des absolvierten Trainings festgelegt, welche Art von Ergebnissen du erwarten kannst und auf welche Art von Leistung du zukünftig gut vorbereitet sein wirst.
Der Training Effect ist ein Anzeichen dafür, wie sich die einzelnen Trainingseinheiten auf deine zukünftigen Fitnesslevel auswirken werden. Oft wird der Training Effect verwendet, um Trainings, die deinen aktuellen Fitnesslevel beibehalten und verbessern, zu koordinieren und aufeinander abzustimmen. Der Edge 1030 zeigt die folgenden zwei Messwerte für den Training Effect an:
Aerober Training Effect
Dieser Wert misst den aeroben Nutzen des Trainings, der mit der erwarteten Verbesserung der Fitness im Einklang stehen sollte.
Aerobes Training:
- Baut die Fähigkeit auf, aerob Energie zu produzieren
- Verbrennung von Fett als Energieproduzent
- Ausdauer und Kondition
- Verlängerte Leistungsfähigkeit
Anaerober Training Effect
Die effizienteste Methode des Körpers, Brennstoff in Energie umzuwandeln, erfordert Sauerstoff. Gelegentlich ist jedoch nicht sofort genügend Sauerstoff verfügbar, um den Bedarf an Energie zu decken. Glücklicherweise hat der Körper hierfür vorgesorgt. Obwohl die anaerobe Energiegewinnung nicht gleichermaßen effizient ist, kann sie eingreifen und dich mit Energie versorgen. Allerdings sind die Vorräte schnell erschöpft.
Anaerobes Training:
- Baut die Fähigkeit auf, anaerob Energie zu produzieren
- Verbessert die Sprintfähigkeit
- Ermüdungswiderstandsfähigkeit
- Maximale Leistungsfähigkeit
Sowohl der aerobe als auch der anaerobe Training Effect wird auf einer Skala von 0 bis 5 ausgegeben, die dein Fitnesslevel und deine Trainingsgewohnheiten repräsentieren.
0: Kein Nutzen, 1: Geringfügiger Nutzen, 2: Formerhalt, 3: Formaufbau, 4: Starker Formaufbau, 5: Überbelastung.
Leistungszustand

Du erhältst eine Echtzeitbewertung deiner Leistungsfähigkeit, wenn du dir deinen Leistungszustand ansiehst. Während der ersten 6 bis 20 Minuten des Radfahrtrainings werden hierbei die Leistung, die Herzfrequenz und die Herzfrequenzvariabilität analysiert. Der sich daraus ergebende Wert ist eine Echtzeitbewertung der Abweichung vom Grundwert deiner VO2max. Jeder Punkt auf der Skala stellt etwa 1 % der VO2max dar. Je höher die Zahl, desto besser ist die erwartete Leistung. Beachte, dass die Ergebnisse während der ersten Radfahrtrainings mit einem neuen Gerät variieren können, während das Gerät deinen Fitnesslevel kennenlernt. Die Werte stabilisieren sich jedoch, sodass der Leistungszustand ein täglicher, zuverlässiger Indikator deiner Leistungsfähigkeit wird.
Während des ersten Teils des Radfahrtrainings kann ein Alarm für den Leistungszustand ausgegeben werden. Außerdem kannst du den Wert als Datenfeld in die Trainingsseiten aufnehmen, um ihn während des weiteren Verlaufs des Trainings im Blick zu haben. Der Wert variiert eventuell, wenn du Berge oder starken Wind bewältigst. Wenn du jedoch seit einiger Zeit intensiv trainiert hast und die Trainingseinheit anstrengend für dich wird, ist ein Abwärtstrend des Wertes zu beobachten. Dies ist eine objektive Möglichkeit zu beobachten, ob deine Leistungsfähigkeit im Laufe der Trainingseinheit abnimmt, da der Wert ein Anzeichen dafür ist, ob dein Körper härter als normal arbeiten muss, um die aktuelle Leistungsabgabe beizubehalten. Der Leistungszustand kann dich also ein wenig darauf vorbereiten, dass du dich einem Leistungsstopp näherst.
HFV-Stresstest
Wenn du dich fragst, ob dein Körper bereit für ein hartes Radfahrtraining ist oder etwas weniger Anstrengung vertragen könnte, wirf einen Blick auf deinen Belastungswert. Wenn du rundum frisch und ausgeruht bist, kannst du den Trainingseffekt eines harten Trainings besser verkraften. Wenn du aber müde bist oder ein Übertraining kurz bevorsteht, kann dasselbe harte Training kontraproduktiv sein. Der Belastungswert wird bei einem 3-minütigen Test ermittelt, bei dem deine Herzfrequenzvariabilität (HFV) analysiert wird. Der sich daraus ergebende Belastungswert wird als Zahl von 0 bis 100 angegeben. Eine niedrigere Zahl kennzeichnet dabei einen geringeren Stresszustand. Anhand dieses Messwerts kannst du ermitteln, für welche Anstrengung dein Körper bereit ist. Der Test liefert genauere Ergebnisse, wenn er jeden Tag zur selben Zeit und unter denselben Bedingungen durchgeführt wird (nach Möglichkeit vor und nicht nach einem Training). Auf diese Weise lernst du auch deine eigenen täglichen oder wöchentlichen Schwankungen kennen.
Der HFV-Test muss im Stehen ausgeführt werden, da sich auf diese Weise niedrige bis mittlere Stresslevel besser ermitteln lassen. Im Liegen werden moderate Stresslevel evtl. nicht erkannt. Im Stehen wird jedoch das kardiovaskuläre System leicht belastet. Bei einem moderaten Stresslevel im Vergleich zu einem sehr niedrigen Stresslevel führt diese Belastung zu einem messbaren Abfall der HFV.
ClimbPro
ClimbPro soll Fahrern dabei helfen, Anstiege noch besser zu meistern:
- Es wird angezeigt, wann die nächsten Anstiege der Strecke anstehen, wie lang sie sind und welche Steigung sie haben. Diese Informationen sind sowohl in der Streckenvorschau verfügbar als auch auf einer speziellen Seite der Timer-Schleife während der Aktivität.
- Bei den einzelnen Anstiegen wird automatisch eine spezielle ClimbPro-Seite angezeigt, wenn sich der Fahrer dem Anstieg nähert. Auf dieser Seite sieht der Fahrer seine Position beim Anstieg sowie die Distanz, den Anstieg und die durchschnittliche Steigung, die bei diesem Anstieg verbleiben. Diese Daten werden fortlaufend aktualisiert, während der Fahrer bergauf fährt.
Einstufung von Anstiegen
Die Funktion soll Fahrer bei der Bewältigung größerer Anstiege unterstützen. Ein Anstieg wird basierend auf den folgenden Kriterien eingestuft:
- Der Wert für Distanz des Anstiegs (Meter) x durchschnittliche Steigung (%) sollte über 3.500 liegen. (Bsp.: 1200 x 3 = 3.600). Dieser Anstieg im Beispiel wird als Anstieg eingestuft.
- Ein Anstieg muss mindestens 500 Meter lang sein.
- Die durchschnittliche Steigung muss mindestens 3 % betragen.
Dieser Algorithmus wird von uns anhand von wertvollem Feedback von Radfahrern auf der ganzen Welt dauerhaft optimiert.
Bedeutung der Farben

Die Farben geben folgendermaßen die Steigung des Anstiegs an:
- In der Anstiegsvorschauliste kennzeichnen die Farben die durchschnittliche Gesamtsteigung des Anstiegs.
- Auf der Seite für die einzelnen Anstiege kennzeichnen die Farben die durchschnittliche Steigung für den markierten Abschnitt.
Voraussetzungen zur Nutzung von ClimbPro
- Ein Fahrer muss einer Strecke folgen, die Höhendaten umfasst. Diese Strecke kann aus Garmin Connect oder von Drittanbieterplattformen stammen und sollte nach Möglichkeit im FIT-Format vorliegen.